Grundtypen der Sattelbäume

Ein Sattelbaum ist das Herzstück eines Sattels. Seine Aufgabe ist nicht nur die gleichmäßige Gewichtsverteilung, sondern ebenso die Formgebung. Sattellänge, Sitz- und Taillenbreite, sowie Sitztiefe werden durch den Baum bestimmt. Zur Sitztiefe lässt sich außerdem sagen, dass ein tiefer, halbtiefer oder flacher Sitz nicht die Nähe des Reiters zum Pferderücken bestimmt. Vielmehr bezeichnen diese Begriffe die unterschiedliche Höhe des Hinterzwiesels, die dem Reiter das Gefühl gibt, mehr Platz im Sattel zu haben.

Mit der Zeit kam ein Umdenken zur großflächigen Druckverteilung von Sattelbäumen auf. Merkmale solcher Sattelbäume sind zurückgeschnittene Kammer ebenso wie Ortenden, tief herunterreichende Ortenden, verbreiterte Sattelbaumtaillie, vergrößerte Auflagefläche im hinteren Bereich, sanftes Auslaufen des Baumes und variabler Sitz für die Zentrierung im Schwerpunkt.

Trachtensättel haben eine verlängerte Auflagefläche durch eine Verlängerung in Richtung der Lendenwirbelsäule. Die Auflagefläche eines Pritschensattelbaumes (Englischer Sattel) wird durch Lastaufnahme über die Rippen vergrößert. Damit bietet der Bereich des Kopfeisens und die Satteltaillie mehr Auflagefläche.

Die Abbildung zeigt drei Grundtypen von Sattelbäumen. Es gibt englische Bäume mit verlängerten Trachten nach unten im vorderen Bereich. Diese Sättel werden auch als Kopfsättel bezeichnet und verfügen üblicherweise über ein Kopfeisen. (1a)

Bocksättel haben nach vorne und nach hinten verlängerte Trachten. Ihr Merkmal ist, dass Vorder- und Hinterzwiesel bzw. Fork und Cantle auf diesen Trachten aufgesetzt sind und gleichzeitig deren Verbindung darstellen. (2)

Camarguesättel und iberische Sättel haben vorne und hinten nach unten verlängerte Trachten. Vorder- und Hinterzwiesel sind auf diesen Trachten angebracht. Trotzdem unterscheidet sich das Aussehen vom Bocksattel. (3)

Ein Mischtyp ist die Abbildung 1b. Hier sind die vorderen Trachten nach unten und die hinteren Trachten nach hinten verlängert.

Sattelbäume_2

Quellen:

Koller, Cornelia (1997), Das Sattelbuch – Alles über Sättel und Zubehör, Cadmos Verlag, Lüneburg 1997, Seite 12.

Europäische Pferdeakademie (2018), Sattelkunde, Europäische Pferdeakademie 2018.

Bildquellen: Koller, Cornelia (1997), Das Sattelbuch – Alles über Sättel und Zubehör, Cadmos Verlag, Lüneburg 1997, Seite 12 und 71.

 

Schreibe einen Kommentar