Gelenke am unteren Pferdebein

Pferde haben an den Beinen viele Scharniergelenke, die sich nur in eine Richtung beugen lassen. Das Ganze funktioniert wie ein Scharnier, das auf- und zuklappt. Zu solchen Gelenken gehören das Karpalgelenk am Vorderbein und das Sprunggelenk (Tarsalgelenk) am Hinterbein. Aber auch weiter abwärts befinden sich Scharniergelenke, Fesselgelenk, Krongelenk und Hufgelenk, deren Anatomie vorne und hinten identisch ist.

Es ist sinnvoll die Bewegungsrichtung der Gelenke zu kennen und vor Augen zu haben, um einem Pferd keine unnatürlichen und schadhaften Bewegungen abzuverlangen. Anatomisches Wissen zeichnet „gute“ Reiter und „gute“ Pferdemenschen aus.

Die zuletzt genannten Gelenke zwischen Fesselbein, Kronbein und Hufbein verfügen über eine Besonderheit. In geringem Maße sind trotz Scharniergelenken kleine Seitwärtsbewegungen möglich. Dies ist wichtig, wenn Pferde auf unebenem Untergrund laufen. Die Seitenbänder stabilisieren die Gelenke. Wären diese Ausgleichsbewegungen nicht möglich, könnten Pferde nicht in hügeligem Gelände und an Quergefällen leben und sich dort fortbewegen. Das Bild verdeutlich diese Beweglichkeit.

Bildquelle: Higgins, Gillian (2017), Anatomie verstehen – Gesundheitsfördernd Reiten, Franck-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart 2017, Seite 113.

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